Aber jetzt erstmal zu unserem Urlaub! Wie ich ja schon geschrieben hatte, waren wir im Nordwesten Chinas unterwegs. Die Luft war rein, es gab menschenleere Gegenden.... :)
Nur leider hatten wir nicht bedacht, dass es Anfang Oktober auch in der Wüste nicht mehr ganz so heiß ist, oder besser gesagt, dass dort ein eisiger Wind wehen kann. Aber dick eingepackt in all den Sachen, die wir dabei hatten, lies sich das auch ganz gut überstehen. Zur Entschädigung waren auch nur wenige Touristengruppen unterwegs und so konnten wir die Sehenswürdigkeiten in Ruhe genießen.
Also, los ging es in Ürümqi. Leider mussten wir dort unser Vorhaben in einer Jurte an einem See in der Umgebung zu übernachten aufgeben, da man uns auf dem Nachtmarkt mitteilte, dass für den nächsten Tag Schnee vorhergesagt war. Der kam zwar nicht, aber es war trotzdem ziemlich kalt, weshalb wir den Tag dann lieber auf dem Uigurischen Markt verbrachten und dort das ein oder andere Souvenir eingekauft haben.
Am nächsten Morgen sind ging es dann mit dem Bus weiter nach Turfan. Nach 3h Fahrt kamen wir dann an dem heißesten Ort in China an, jedoch entsprach die Temperatur doch nicht ganz den im Reiseführer angepriesenen 45°C, aber es war noch angenehm warm. Nachdem wir unsere Sachen im Hotel abgestellt hatten, spazierten wir erstmal über den Markt und die Stadt. Für den nächsten Tag buchten wir dann zwei Plätze in einem Minibus für eine Tagestour zu allen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. So waren wir dann mit 6 Chinesen unterwegs um alle mehr oder weniger ursprünglichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Hier wurde dann deutlich, dass die Geschmäcker, was Sehenswürdigkeiten angeht, bei Chinesen doch etwas anders sind als bei uns. Wir waren dann doch eher etwas enttäuscht, als wir die neue alte Touristadt und das mit bunten Lichtern aufgepeppte, alte Bewässerungssystem sahen. Dafür blieben die Chinesen lieber bei den Tausendbuddhagrotten draußen, während wir die Überreste der echten Wandmalereien anschauten. Leider war davon jedoch nicht mehr so viel übrig, da das meiste davon von einem deutschen Archäologen vor 100 Jahren nach Berlin gebracht wurde, wo man es nun im Museum anschauen kann. Aber trotzdem schön und vor allem echt!! :)
Da wir uns etwas spät um unsere Weiterreise nach Dunhuang gekümmert hatten, mussten wir dann noch einen Tag länger in Turfan bleiben und den Nachtzug am nächsten Tag nehmen. Aber so hatten wir noch einen sehr schönen entspannten Tag in der Oasenstadt.
Am nächsten Morgen in Dunhuang angekommen stellten wir fest, dass es, je weiter wir in die Wüste kamen, immer kälter wurde und wir so ziemlich die einzigen Westler waren, die um diese Zeit noch in diesem Eck herumreisen. Aber dafür liesen sich dann auch die Hotelzimmer um die Hälfte herunterhandeln und wir kamen zum ersten Mal in den Genuss eines Doppelzimmers mit eigenem Bad!
Da wir in Dunhuang dann so richtig in der Wüste angekommen waren, ging es erstmal in die Sanddünen und ab aufs Kamel! :) Mit unserer kleinen Karavane sind wir dann die Sandberge entlang geritten und dann zum Mondsichelsee. Das ist ein See, der seit 1500 Jahren seine mondsichelförmige Form beibehalten hat, obwohl er sich inmitten von Sanddünen befindet, die sich ständig fortbewegen. Am nächsten Tag haben wir dann mal wieder Buddhagrotten besichtigt. Nur diesmal viel tollere Wandmalereien und riesige 30m-hohe Buddhastatuen. Echt der Wahnsinn! Nur leider durfte ich in den Höhlen keine Fotos machen, deshalb gibts nur ein Bild von außen.
Um unser kulturelles Programm dann noch zu vervollständigen ging es weiter nach Jiayuguan wo wir zum ersten Mal auf der Mauer waren und die letzte Festung des chinesischen Reichs angeschaut haben.
Von so viel Kultur und der zwischenzeitlich eiskalten Temperaturen dann doch etwas mitgenommen sind wir dann letzten Mittwoch wieder in Shanghai angekommen und genießen nun doch wieder den Trubel und die noch schön milden spätsommerlichen Temperaturen. :)
Am Wochenende sind wir dann wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und waren mal in einer neuen Ecke der Stadt bummeln. Und wir haben den H&M gefunden! Nur die Preise sind so wie in Deutschland, weshalb wir dann wohl doch lieber wieder auf dem Fakemarkt einkaufen gehen werden. :)
Ansonsten sind wir jetzt wieder fleißig am Lernen und ich hab mit Julia angefangen auf dem Sportplatz der Uni joggen zu gehen. Dort sind wir dann meistens die einzigen, die sich auch sportlich betätigen, denn die Chinesen nutzen den Sportplatz eher um in der Sonne zu picknicken oder auf der Laufbahn spazieren zu gehen.